Von betagt bis ganz jung – alle warfen die Kugeln

Beim 14. Rosengartener Bouleturnier trotzten 20 Teams der Sommerhitze. Die Jüngsten Leonhard und Helena, gerade acht und zehn Jahre alt, bildeten mit ihrer Mutter Johanna Hermanns das Team „Die Jäger des verlorenen Schweinchens“. Die „Montagsbouler“ Helmut Kaiser, Walter Talmon-Gros und Gerd Frank stellten das älteste Team. Sie traten mit der Erfahrung aus vielen gemeinsamen Bouleabenden und 220 Lebensjahren an.

Zunächst galt es die Vorrunde zu meistern. In fünf Vierer-Gruppen wurde gespielt. „Die Jäger des verlorenen Schweinchens“ traten furchtlos an. Völlig losgelöst rollten die Kugeln der Jüngsten gen Ziel. Mit Spielfreude und Leichtigkeit umschifften sie gefährliche Situationen. Der Lohn war der Gruppensieg und der herzliche Applaus der Zuschauenden.

Gleich sechs Team stellte der boulebegeisterte Teilort Tullau. Eines davon, die „TSG Handball Girls“ war bereits über eine Stunde vor Turnierbeginn auf dem Platz. Vom Handballsport sind es die elfjährigen Eva Schober, Frida Frey und Anouk Weber gewohnt sich einzuspielen. Boule ist neu für die drei. Doch schnell gelingen die Würfe mit der Stahlkugel. Auch sie schaffen den Sprung in die KO-Runden. Dort trafen sie auf Salamander Tullau 2, das Team ihrer Väter Torsten Frey und Daniel Weber, die mit ihrem Freund Rüdiger Haug antraten. Im Laufe des Turniers hatten sich die Drei Tipps von den Turnierleitern Heinrich Tewald und Gitte Able zur richtigen Wurftechnik eingeholt. Das fruchtete. Die Kugeln der Väter liefen mittels gerader Armführung und Handöffnung in direkter Linie zur Zielkugel und halfen ihnen ihre Kids zu stoppen.

Auf die Väter warteten im Halbfinale „Die Optimisten“ Detlef Amend, Dietmar Amend und Manfred Klenk, die das Turnier bereits einmal gewannen. „Uns war klar, dass wir weit kommen“ meinten sie unisono. Entsprechend ambitioniert traten sie an. Sowohl in ihren eigenen Spielen, wie andere Teams anfeuernd vom Seitenrand. Auch den Vätern aus Tullau konnten sie Paroli bieten.

Im Finale trafen „Die Optimisten“ auf „Die ruhigen Kugeln“, Martin Rudolph, Hermann Stumm und Georgine Schuler, die für den gehandicapten Hans Müller einsprang. Der 80-jährige musste kurzfristig passen, unterstützte sein Team aber vom Spielfeldrand. „Die ruhigen Kugeln“ hatten sich im zweiten Halbfinale gegen „Die Blauen“ Luise Gwinner, Ursula Kleinert und Egbert Schröder durchgesetzt.

Das Finale verlief zunächst ausgeglichen. Ehe den „Ruhigen Kugeln“ eine 4-Punkte Aufnahme gelang. Nun führten sie 10:6. Sichtbar besser kamen sie mit der langen Spieldistanz von fast 10 Metern zurecht. Schließlich gelang Georgine Schuler der Siegbringende 13. Punkt. „Die ruhigen Kugeln“ feierten ihren Erfolg standesgemäß – ruhig, bescheiden und herzhaft entspannt.

Renate Stadelmaier und Marcus Brück vom ausrichtenden Handels- und Gewerbeverein Rosengarten führten am Regiepult gewohnt souverän durch das Turnier. Ihr besonderer Dank galt dem Chor „Red Valley“ aus Oberrot, welcher die Veranstaltung bereits zum zweiten Mal in hervorragender Weise mit Steak und Wurst, Getränken, Kaffee und Kuchen bewirtete. Sicher ist: im kommenden Jahr werden die Kugeln wieder rollen.

Text: Heinrich Tewald

Fotos: Gerd Frank